Der Grausame Original Titel
Der Grausame Deutscher Titel
Deutschland 2011 Land
Ulrich Bassenge Regisseur
Ulrich Bassenge Musik

Ich bedanke mich bei Ulrich Bassenge, für das zur Verfügung gestellte Material.

Hörspiel Westdeutscher Rundfunk Köln 2011

TERMIN!

14. Februar Mo 23:05
wdr 3 open: pop drei


Link zum WDR


Sprecher Rolle
Rudolph, Lars Andy Milligan
Schormann, Tobias Hal
Schadeweg, Stephanie Candy
Pregler, Wolfgang Mishkin / Cino
Giovinazzo, Buddy Buddy
Golbeck, Carsten Schwuchtel
Schwarzmaier, Tim Stricher
Petrova, Silvia Dealerin
Ackermann, Kathrin Filmstar
Fisher, Markus Filmstar
Pregler, Wolfgang Filmstar
Arthur, Donald Off-Sprecher

Inhalt (Die offizielle Beschreibung):

Milligan ist schwul. Und Sadist. Ein Sohn der 42. Straße in New York. Und er will um jeden Preis Filme machen. Wenn ihm Mishkin 10.000 Dollar gibt, dreht er dafür drei Filme. Auf den unbelichteten Enden weggeworfener Filmreste. Seine Schauspieler holt Milligan aus dem Theater oder gleich von der Straße. Mit Wackelkamera und schlechtem Licht lotet er dysfunktionale Familienverhältnisse aus. "Wenn Sie ein Milligan-Fan sind, gibt es keine Hoffnung für Sie", schreibt ein Kritiker. "Für die anderen auch nicht", sagt Milligan und blickt in eine düstere Zukunft, die nun unsere Gegenwart ist: "Noch 40 Jahre, dann wird es sowieso keine Filme mehr geben. Aber alles wird genauso aussehen und die Leute werden keinen Unterschied erkennen. Die Kinos werden wie Schuhschachteln sein. Porno ist überall." "Der Grausame" eröffnet ein queeres Universum jenseits der Vorstellungskraft.

Laufzeit: 53 Minuten
Regie: Ulrich Bassenge
Produktion: WDR
Jahr: 2011


In meinen Worten und Nein, das ist keine Inhaltsangabe, sondern eher mitgeschriebene Gedanken:

Madness! Murder! Milligan!

Einleitung: Nach der Beerdigung seiner Mutter und einem für ihn typischen Ausraster, geht Andy Milligan zurück nach New York.
New York: Seine Filmbemühungen stoßen auf interessierte Ohren, aber nur alleine vom Interesse kann man nicht leben und keine Filme machen.
Andy ist so voller Hass, mit dem er bewusst die Menschen um ihn herum, mit sich herunterzieht.
Milligan treibt sich herum, er weiss durchaus das Leben zu genießen, auch wenn er das was er tut verabscheut.
Kritik an seinem Tun, sagt ihm keiner wirklich direkt, das könnte daneben gehen.
Der Times Square ist Milligans Welt, hier gibt es immer etwas zum Nörgeln. Merkwürdigerweise fühlt sich Milligan von den Dingen, dem Schmutz, dem Abschaum, beinahe magisch angezogen und wird zu einem Teil, beinahe Bestandteil dessen.
Geldgeber Mishkin versucht ihn immer wieder in die Ecke zu drängen und schafft das auch, wenn Andy könnte würde er Mishkin fürs Filme machen bezahlen.
Buddy vergleicht Milligans Filme, der fühlt sich, wie meistens missverstanden.
Milligan will Candy heiraten, die versteht die Welt nicht mehr - Du bist doch schwul!, er verneint, er sei trisexuell.
Später: Nur noch Wut! Er verliert den letzten Zugang zur Realität, andere müssen mitleiden oder vielleicht noch mehr als er selbst.
Andy Milligan: Die Hölle wird gemütlich sein, da laufen meine Filme!


Meinung:

Die Vorstellungskraft wird auf eine harte Probe gestellt, das ist kein Hörbuch und das ist auch kein Hörspiel im herkömmlichen Sinne, soll es auch nicht sein.
Die vom Off-Sprecher präsentierten Filmvorstellungen des "echten" Andy Milligan oder besser gesagt die Einleitungen dazu, sind wunderbar mit der Vorstellung der Person verwoben - das macht richtig Spaß zuzuhören, erfordert aber auch viel Konzentration.
Manchmal ist es schwer zu glauben, das es ja eigentlich um reale Personen geht, Andy Milligan hat es genauso gegeben, wie seinen Produzenten William Mishkin.
Dieses Hörspiel arbeitet mit dem Vorteil, das vieles von dem, was zu hören ist, heutzutage garnicht mehr filmisch aufbereitet werden kann und damit meine ich nicht, das heute alles irgendwie "hochglänzend" wirkt, sondern eher das selbst Produktionen, die "älter" (schon klar, irgendwie falsches Wort) wirken wollen als sie sind, das einfach nicht mehr schaffen. Für die Augen kann man die Zeit nicht zurückdrehen, für die Ohren anscheinend schon.
Die Person Andy Milligan wirkt interessant, aber nicht tragisch, hier gilt das Lob nicht nur dem Regisseur, sondern auch dem Sprecher. Das gilt allerdings auch für die gesamte Crew, weiterhin besonders hervorzuheben Buddy Giovinazzo, und JA, mir ist schon klar das mein Combat Shock Review immer noch aussteht, aber ich möchte nicht abschweifen.
Ein Hörspiel für erwachsene Fans, die mal wieder richtig zuhören möchten oder es wieder lernen wollen - Empfehlung! - und ich bin eigentlich kein Milligan Fan.
Ein wunderbarer Ausflug in die Welt des Andy Milligan und ein Ausflug in das "alte" New York, bevor ein gewisser Bürgermeister es "Touristenfreundlich" verkleidet hat.


externe Links:
Andy Milligan in der IMDB
Andy Milligan in der englischen Version von Wikipedia
interne Links:
Ghastly Ones, The
Seeds Of Sin

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